ITT-Sextett meisterte die Transalp von Garmisch-Patenkirchen nach Riva. Sechs harte Etappen
 
Transalp-5

Zuerst nur eine Idee, dann eine fest geplante Tourwoche im Kalender. Mit Hingabe, Spaß am Biken und dem festen Willen, die Alpen aus eigener Kraft mit dem Rennrad zu überqueren, hat sich unser Team zusammengefunden:  Michael Biermanski aus Hemer (48), Dirk Dreesen aus Iserlohn (48), Frank Grothe aus Iserlohn(49), Bettina Ley aus Iserlohn(49), Volker Patent aus Neuenrade (53) und Markus Vieler aus Altena (43).

Transalp-1

Dass das kein „Spaziergang“ werden würde, war klar. In sechs Tagesetappen von jeweils fünf bis sechs Stunden mit insgesamt 560 Kilometern und 14.000 Höhenmetern ging es von Garmisch-Patenkirchen durch vier Staaten bis zum Gardasee. Dabei waren namhafte Pässe wie der Kühtaisattel (2017m), der Berniapass (2330 m), das Stilfser Joch (2757 m), der Passo di Gavia als „Dach der Tour“ (2618 m) und der Forcula di Livigno (2315 m) zu bezwingen, täglich waren rund 2400 Höhenmeter zu bewältigen. „Wir haben gehörigen Respekt vor der Strecke“ sagte Michael Biermanski im Vorfeld. Waghalsige Motorradfahrer und einige Tunnelpassagen mit schwacher Beleuchtung bestätigten später ebenfalls diese Einstellung.

Transalp-hoehe

Im Frühjahr legte das Team, das sich schon seit einigen Jahren kennt, bei Trainingslagern auf Mallorca und in Andalusien die Basis. In den letzten Monaten wurde das Training deutlich forciert, auch mit Ausfahrten ins Sauerland. Da konnte gleich auch für mögliche Schlechtwetterperioden trainiert werden, denn der Mai und Juni waren ziemlich kalt und verregnet. Gut vorbereitet ging es bei durchgängig sonnigem Wetter mit Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad los.


Als erste Herausforderung wartete auf der Auftaktetappe über 110 Kilometern nach Ötz der Kühtaisattel mit einer einen Kilometer langen, 19-prozentigen Steilrampe. Bei der Abfahrt sorgten Kühe auf der Straße für Gefahr. Am Reschensee entlang führte die zweite Etappe nach Glurns.
Auf der dritten Strecke nach Tirano war das Stilfser Joch zu überqueren, ein 26 Kilometer langer Anstieg über 48 Serpentinen. Mit Spitzengeschwindigkeiten von fast 80 km/h ging es nach dem spektakulären Anstieg hinunter ins Tal. Am vierten Tag türmte sich auf dem Weg nach Livignio die Südauffahrt des Bernina-Passes auf, die mit 37 Kilometern Länge einen Topwert aufweist. Es schloss sich die Königsetappe zum mondänen Skiort Madonna di Campignolio an. Drei Pässe waren zu überwinden, auf den 100 Kilometern waren 2900 Höhenmeter zu bewältigen. Am Passo di Gavia stießen die Radsportler an Ihre Grenzen. Die Abschlussetappe an Tag sechs war mit 75 Kilometern und 1600 Höhenmetern die kürzeste mit einem knackigen Anstieg über fünf Kilometern und einer eindrucksvollen langen Abfahrt nach Riva. Bei Sonne und über 30 Grad wurde sofort ein Bad im Gardasee genommen.


Anschließend zogen die heimischen Sportler, die in selbst entworfenen Trikots an den Start gingen, ein positives Fazit. Sie strichen die gute Atmosphäre und den Mannschaftsgeist heraus und dankten dem Guide und seinem Helfer im Begleitfahrzeug für die bestens organisierte Tour und die ständige Versorgung mit Proviant und trockener Kleidung. Ein weiteres Fazit: „Landschaftlich ein beeindruckendes Erlebnis mit Suchtcharakter!“ Und so wurden auf der Rückfahrt bereits Ideen für ein nächstes Event geboren, möglicherweise in den Pyrenäen.

Transalp-2

Transalp-3

Transalp-4

Transalp-6