Verena Walter finisht als zweite beim Strongman in Japan

Dieser Saisonauftakt konnte sich sehen lassen. Die Iserlohnerin Verena Walter belegte beim STRONGMAN auf der japanischen Insel Miyako den zweiten Platz in 9:01:42 Stunden für 3 km Schwimmen, 155 km Radfahren und den Marathonlauf.

Aber es war mehr als diese deutliche Steigerung von über 30 Minuten gegenüber ihrem ersten Japan-Trip von 2008, die sie so rundherum zufrieden machte. "Das war mit Abstand das beste Triathlon-Erlebnis meiner Karriere", sagte die 30-jährige, die immerhin schon dreimal am IRONMAN auf Hawaii teilnahm. Sie beeindruckte die Herzlichkeit der Gastgeber, das ständige Kümmern und das große Interesse an Vorbereitung und Verlauf des Wettkampfes. "Man hatte wirklich das Gefühl, dass sich die Leute riesig gefreut haben, dass wir ausländischen Triathleten da waren", berichtete Verena Walter.

Das begann schon bei der Ankunft auf der Insel. Nach dem dreistündigen Flug aus Tokyo wurde die kleine internationale Delegation am Flughafen von einem Kamerateam in Empfang genommen. Entsprechend umfangreich gestaltete sich die Berichterstattung im lokalen Fernsehen. Weniger erfreut waren die Triathleten, als sie nach der Ankunft von dem geplanten nordkoreanischen Raketentest erfuhren. Die Flugbahn sollte über Miyako verlaufen, aber so weit kam es dann doch nicht.

Zur Wettkampfvorbereitung gesellten sich auch zwei Schulbesuche, die Walter mächtig beeindruckten. "Das war alles toll organisiert, und es gab richtige Feste, als wir da waren." Sie hatte allerdings auch etwas im Gepäck, nämlich die Kontaktdaten von Woeste-Gymnasiasten aus Hemer, die Brieffreundschaften knüpfen wollen. "Das ist richtig gut angekommen".

Wenn sich Triathleten in Europa auch mit der obligatorischen Pasta-Party auf den Wettkampf einstimmen, dann müssen sie sich, in Japan auf die "Waido-Party" einstellen - und auf Sushi statt Nudeln. Die Energiedepots hatte Verena Walter aber ausreichend aufgeladen, denn sie absolvierte den Strongman nach Maß.

Siegerehrung beim Strongman in JapanDas Schwimmen war nach 45:51 Minuten und auf Position drei beendet, drei Minuten schneller als 2008. "Dabei war das Wasser eigentlich viel zu warm für den Neoprenanzug. Aber wir haben ihn benutzt, weil Gleitfähigkeit und Auftrieb erhöht werden", erläuterte die Iserlohnerin. Sie bewältigte dann die Radetappe in 4:28,30 Std. und hatte nur noch die Kölnerin Beate Görtz vor sich. Die war 15. auf Hawaii, plant den Sprung ins Profilager und sicherte sich auf Miyako den Sieg. Verena Walter absolvierte einen guten Marathon in 3:47 :31 Std. und durfte sich über Platz zwei freuen.

Während die Siegerin mit Pokalen eingedeckt wurde und auch 1500 Euro Preisgeld erhielt, gab es für die Zweite ein wenig praktikables Geschenk: Zwei Flugtickets einer japanischen Fluggesellschaft; zeitlich begrenzt und nur in Japan zu nutzen. "Die habe ich gleich verschenkt", berichtete die Iserlohnerin. Für sie war es ein Wettkampf-Trip der nachwirkt. "Die Menschen freuen sich, dass man gekommen ist, und sie haben uns ein echtes Rundum-Sorglos-Paket geboten. Das ist wirklich einmalig." Im Vergleich dazu werden die nächsten Wettkämpfe eher alltäglich. Anfang Juni der BonnTriathlon, danach die TOUR-Transalp. Aber die Leistung von Miyako lässt Verena Walter hoffen, das eine sehr erfolgreiche Saison vor ihr liegt.

Quelle: Willy Schweer, Iserlohner Kreisanzeiger vom 26.04.2012